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Life path
Do it, or don`t do it. But stop trying.

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Mit neun Jahren brachten mich meine Eltern in einen Shaolin-Tempel in

der Provinz Henan im Herzen Chinas. Sie waren überzeugt, dass mir das

Kung-Fu-Training und die Meditation dort helfen würden. Denn ich litt seit früher Kindheit aufgrund eines schweren Verkehrsunfalls unter einem Trauma. Das kraftvolle Kung-Fu wird oft als große Schwester des sanfteren Tai-Chi bezeichnet, auch mit Qigong ist es verwandt. Alle drei Techniken erfordern hohe Konzentration, Ausdauer und viel Geduld.

Dabei steht nicht etwa Selbstverteidigung im Mittel- punkt, vielmehr geht es darum, spezielle Bewegungs- abläufe möglichst achtsam und präzise auszuführen, sich nur darauf zu fokussieren, wie man etwas in genau diesem Moment tut. Das stärkt den Körper, schult die Aufmerksamkeit und lässt den Geist klar werden. Neun Jahre lang folgte mein Leben im Kloster einem strengen Tagesablauf aus Kung-Fu-Training, Meditation, Essen und Schlafen. Das ermöglichte mir, Stück für

Stück meine Ängste zu überwinden und mentale Stärke zu entwickeln.

Mit 18 wurde ich nach Europa eingeladen, um in mehreren Ländern meine Kung-Fu-Künste zu präsen- tieren. Süddeutschland mit seinen Bergen und Wäldern, in die ich mich oft zurückziehe, um Kraft zu tanken, gefiel mir auf Anhieb. Ich eröffnete ein Shaolin-Zentrum, wo ich Kinder und Erwachsene in Kung-Fu, Qigong und Tai-Chi unter- richte. Meine Schüler lernen im Training, Körper und Geist zu beherrschen, sich ganz auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und eine positive Lebens- einstellung zu entwickeln. Die hat mir auch geholfen, als in dem Haus meiner Shaolin-Schule vor einiger Zeit ein Feuer ausbrach. Zum Glück ist niemandem etwas passiert, aber ich sah meine Erinnerungen und alles, was ich in den Jahren zuvor aufgebaut hatte, in Flammen aufgehen. Doch ich habe über das Geschehene nicht geklagt, denn als Buddhist weiß ich: Man muss den Lauf der Dinge akzeptieren. Ich nahm darum all meine Kraft zu- sammen und konzentrierte mich auf den Wieder- aufbau, machte mich an die „harte Arbeit“, wie Kung-Fu übersetzt heißt. Und nach einer Woche setzten wir das Training in neuen Räumen fort.

How people treat you is their karma.

How you react is yours.

 

"Liebe ist ein Geschenk des eigenen Seeleninneren an den anderen,

damit beide ganz sein können."

 

- Gautama Buddha -

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